Vom Anfang...
Im Jahre 1887 begann Johann Plaimauer mit der Zimmerei.
Bis zum ersten Weltkrieg errichtete er über 100 Häuser, teilweise für die Familie Rothschild, welche große Besitzungen in der Gegen Langau, Lackenhof und Gaming hatte. Seit Ende des 1. Weltkrieges bis 1939 führte Ignaz Plaimauer die Firma.
Als dieser verstarb, übernahm Leopold Plaimauer die Firma. Er hatte die HTL in Mödling absolviert und baute während des Krieges Elemente für Flugzeug- und Unterkunftsbaracken. Seine Umtriebigkeit bescherte ihm immer gute Aufträge. Er war schon in jungen Jahren vom Motorsport fasziniert, man weiß heute von 42 Motorrädern und 40 Autos, die er im Laufe seines Lebens besaß. Nie gleichzeitig, sei angemerkt. Damals musste der Motorsport ohne Werbung und ohne Sponsoren auskommen, selbst für den Veranstalter waren die Rennen kein Geschäft.
Motorradsport als große Leidenschaft
Bis 1958 fuhr Leopold Plaimauer nur Motorradrennen. Mit seiner NSU 350 „Königswelle“ und seiner BMW R5 siegte er in unzähligen Bergwertungsfahrten in Niederösterreich, er nahm aber auch an Rennen in der Steiermark, Oberösterreich und Salzburg teil. Selbst bei Asphaltrennen, wie zum Beispiel der Gaisbergfahrt oder am Flugplatz in Zeltweg , wo auch Profis mit viel besserem Material antraten, war er vorne dabei.
Die Motorradrennen auf den Grubberg fanden 1949 und 1950 statt, auch hier war der Andrang riesig, in jeder Kurve saßen die Zuseher und bejubelten das Geschehen.
Ende des 2. Weltkriegs stürzte eine P-38 Lightning in den Lunzer See, 1956 kamen einige auf die Idee, das Wrack zu bergen, darunter auch Leopold Plaimauer. Angeblich war die Bordkanone noch funktional und eine Salve wurde aus Versehen bei der Bergung abgefeuert.
Die Skijörings am See
Weithin bekannt und bis heute legendär waren auch die Skijörings am Lunzersee.
Sie fanden zwischen 1955 und 1973 statt, jedoch nicht jedes Jahr. Er kämpfte als Veranstalter oft mit dem Wetter, musste oft am Tag davor die Veranstaltung nach wochenlangen Vorbereitungen, unter teilweise lebensgefährlichen Bedingungen bei Fahrten mit dem Schneepflug über den zugefrorenen Lunzer See, absagen. Wenn die Rennen stattfanden waren sie natürlich ein Publikumsmagnet, der weite Kreise zog. Sogar der damalige Motorsport-Direktor von Mercedes, Alfred Neubauer, war in Lunz in Plaimauers Gasthof beherbergt und live bei den Skijörings dabei.
Das Gasthaus
Den Gasthof führte Leopold Plaimauer zusammen mit seiner Frau, neben dem Gasthof wurde im Wald eine Skischanze errichtet.
Mit einfachsten Mitteln und unter Verwendung eins „Hunts“ wurde eine Mulde in den Hang gegraben, das Aushubmaterial wurde bergab transportiert und für den Tisch der Schanze genutzt.
Sprünge von ca 30 Metern wurden anvisiert. Nach der Fertigstellung wurden Veranstaltungen durchgeführt, die Siegerehrung fanden im Gasthof statt. Bei einem dieser Springen gab sich sogar Bubi Bradl die Ehre und sprang auf der kleinen Schanze über 50m weit.
Bis Heute...
Leider erlag Leopold Plaimauer 1974 einem Herzinfarkt, als er seine Maschine gerade für einen Bewerb daheim in der Werkstatt fertig machte.
Ab da übernahm Leopold Plaimauer jun. die Firma und baute Holzhäuser, Ziegelhäuser und Dachstühle samt Eindeckungen. Ebenfalls ein begeisterter Motorsportler, nahm er an diversen Oldtimer-Rennen bis Mitte der 1980er Jahre teil. Dann wurden die Bewerbe teilweise eingestellt.
Überschattet wird auch der aktuelle Teil der Familiengeschichte vom Tod meines Bruders, Philipp Leopold Plaimauer (1975-2017). Er erlag einer spontan aufgetretenen Gehirnblutung ohne vorherige Anzeichen oder Vorerkrankungen.